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Digitalisierung, Veranstaltungen

Den tiefgreifenden Wandel gestalten im Jubiläumsjahr des DAAD

Im Jahr 2025 feiert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mit mehreren großen Veranstaltungen sein 100-jähriges Bestehen. Die Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Hochschulen und Studierendenschaften ist 1925 in Heidelberg aus einer studentischen Initiative heraus gegründet worden, um Studierenden an deutschen Hochschulen einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Hundert Jahre später ist der DAAD die weltweit größte Organisation zur Förderung des internationalen akademischen Austauschs. Über drei Millionen Studierende und Forschende haben seit 1925 von den Fördermaßnahmen des DAAD profitiert. Schon im Mai 2025 gab es aus diesem Anlass einen Festakt mit Bundespräsident Steinmeier mit rund 500 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft im Berliner Humboldt Forum, der den Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildete. Doch damit nicht genug. Zu den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr zählte auch ein minuziös vorbereitetes DAAD Anniversary Meeting und eine Jubiläums-Konferenz von DAAD und mexikanischer Hochschulrektorenkonferenz, zu der der die DAAD-Außenstelle Mexiko das HIS-Institut für Hochschulentwicklung eingeladen hatte. In Mexiko-Stadt existiert seit 2001 eine von mittlerweile 21 DAAD-Außenstellen, die in diesem Jahr selbst auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann.

Am Montag, dem 24. November fand in Mexiko-Stadt zunächst das DAAD Anniversary Meeting „100 years DAAD. 25 years DAAD Mexico. Celebrating the past. Preparing for the future“ statt. Die Feierlichkeit mit Beiträgen auf Spanisch, Englisch und Deutsch wurde während der Trockenzeit bei bestem Wetter im opulenten Schloss Chapultepec im Westen der mexikanischen Hauptstadt durchgeführt, der ehemaligen Residenz von Habsburger-Kaiser Maximilian I. und zeitweiligem Sitz der mexikanischen Präsidenten. Für die Veranstaltung in dem Schloss, das ebenso wie der umliegende Park an Montagen regulär geschlossen ist, hatte der DAAD erfolgreich um eine Ausnahmegenehmigung nachgesucht.

Zu den hochrangigen Beitragenden des von Christoph Hansert (Leiter der DAAD-Außenstelle) und seinem Team organisierten Anniversary Meetings zählten Clemens von Götze (deutscher Botschafter in Mexiko) und Violeta Vázquez-Rojas (Staatssekretärin Forschung des mexikanischen Wissenschaftsministeriums SECIHTI). In seiner Keynote entwickelte DAAD-Generalsekretär Kai Sicks unter anderem eine Vision für die kommenden 100 Jahre mexikanisch-deutscher Wissenschaftskooperation und zeichnete das Bild einer Ära, die gerade den Hochschulen verstärkt Gestaltungsimpulse abverlangen werde, um globale Herausforderungen zu bewältigen. In einer zweiten Keynote bot der Leipziger Sprachwissenschaftler und DAAD-Alumnus Christian Fandrych (Professor am Herder-Institut der Universität Leipzig) einen ebenso lebhaften wie kurzweiligen Rückblick unter anderem auf seine Erfahrungen als DAAD-Lektor während der 1990er Jahre an der größten lateinamerikanischen Hochschule, der UNAM in Mexiko-Stadt.

Zu den Höhepunkten des Anniversary Meetings, das eine bemerkenswerte Leistungsschau deutsch-mexikanischer Wissenschaftskooperation darstellte, zählten die Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen dem mexikanischen Wissenschaftsministerium SECIHTI und dem DAAD durch Frau Vázquez-Rojas und Herrn Sicks. Das richtungsweisende Abkommen sieht eine Ausweitung der bilateralen Wissenschaftskooperation für den Zeitraum 2026-2030 vor.

Das überaus reichhaltige Veranstaltungsprogramm des Anniversary Meetings umfasste darüber hinaus eine glänzende Klavier- und Gesangsdarbietung ehemaliger DAAD-Stipendiat:innen aus Mexiko in den Sprachen Spanisch, Nahuatl und Deutsch und weitere Beiträge zur institutionellen Kooperation zwischen Mexiko und Deutschland und zu den Wirkungen und künftigen Herausforderungen der Wissenschaftskooperation aus Sicht verschiedener gesellschaftlicher Akteure. Strategisch besonders weitsichtig war auch der Vortrag „Skills for All“ von Gustavo Pacheco, Generalrektor der Autonomen Metropolitan Universität (UAM) in Mexiko-Stadt, der in Anbetracht einer demografischen Entwicklung in Mexiko, die binnen weniger Jahre ihren Zenit überschreiten werde, ähnliche demografische Herausforderungen auf die mexikanische Gesellschaft – und das ganz anders strukturierte mexikanische Hochschulsystem mit seinen rund 3,4 Millionen Studierenden – zukommen sah wie in Deutschland bereits zu beobachten.

In drei Workshops wurde im Rahmen des dicht getakteten Programms zuletzt lebhaft darüber diskutiert, wie Hochschulen beispielsweise auf den rasanten Anstieg der KI-Nutzung reagieren können und wie sie die groß angelegten Transformationsinitiativen der mexikanischen Regierung und der EU unterstützen können. Zu den bleibenden Eindrücken des Meetings zählte am Rande auch ein 88-jähriger mexikanischer Ingenieurwissenschaftler unter den Gästen, der als einer der ersten mexikanischen Stipendiaten in den 1960er Jahren unter anderem an der damaligen Universität Karlsruhe studiert hatte und voller Elan von seinen Erfahrungen mit dem akademischen Austausch berichtete. Der an Eindrücken reiche Tag klang bei einem stimmungsvollen Empfang mit musikalischer Untermalung aus, zu dem der deutsche Botschafter, Clemens von Goetze, in den Garten seiner privaten Residenz unweit des weitläufigen Parks Chapultepec geladen hatte.

Am folgenden Tag richtete die DAAD-Außenstelle in Mexiko gemeinsam mit der mexikanischen Hochschulrektorenkonferenz ANUIES in den Räumlichkeiten von ANUIES im Bezirk Benito Juárez darüber hinaus die programmatische Konferenz „Profound Change is coming. (How) Can Universities manage it?“ aus. Die Veranstaltung war Teil der “DIES Dialogue”-Reihe im Rahmen eines gemeinsamen Programms von DAAD und HRK, das darauf abzielt, Hochschulstrategien, Internationalisierung und Führungskompetenzen für Hochschulleitungen aus dem globalen Süden zu vermitteln. Nach Begrüßungsworten des Exekutiv-Generalsekretärs von ANUIES, Luis Armando González Placencia, der Botschaftsrätin für wissenschaftliche und wirtschaftliche Angelegenheiten an der Deutschen Botschaft, Julia Fugel, sowie des DAAD-Generalsekretärs Kai Sicks wurden in kürzeren Pitches Ergebnisse der Workshops des vorangehenden Tages sowie weitere Herausforderungen aus Sicht der regionalen Industrie vorgestellt.

Ganz im Zeichen der aktuellen Umbrüche an Hochschulen im Zuge der Verfügbarkeit generativer KI-Tools stand die HIS-HE-Keynote „Profound Change of Teaching and Learning is Coming. Are Universities Ready?” Klaus Wannemacher erörterte erste Ergebnisse der „Zweiten Schwerpunktstudie Digitalisierung der Hochschulen” unter deutschen, österreichischen und schweizerischen Hochschulen, die in Bälde veröffentlicht wird. Zudem stellte er ausgewählte Use Cases der KI-Nutzung in Studium und Lehre vor und gab einen Ausblick auf daraus resultierende Konsequenzen. Deutlich wurde, dass Hochschulleitungen im deutschsprachigen Raum auf den qualitativen Wandel durch eine verstärkte studentische KI-Nutzung bereits ausgiebig reagieren und großen Wert auf eine Verbesserung der Lehre durch die Nutzung der Potenziale von KI-Anwendungen und auf die Vermittlung von KI-Kompetenzen für eine digitale Welt legen.

Ausgewählte KI-Anwendungsfälle im Bereich Lehren und Lernen zeigten, dass viele Hochschulen das Potenzial der KI-Nutzung in verschiedenen Formen erforschen und so gemeinsam die KI-Fähigkeiten von Lehrenden und Studierenden entwickeln. Deutlich wurde auch, dass die Hochschulen angesichts der ubiquitären Verfügbarkeit generativer KI-Systeme künftig verstärkt darauf achten müssen, die Kernziele der Hochschulbildung zu bewahren und unter ihren Studierenden die spezifischen menschlichen Fähigkeiten zu fördern, die nicht maschinell simuliert werden können. Ihre Aufgabe wird auch sein, Studierenden zu vermitteln, dass Menschen langfristig die Kontrolle über Systeme, Prozesse und Entscheidungsfindung behalten müssen.

In Workshops wurden die zuvor berührten Fragestellungen vertieft, bevor ein Panel zur Internationalen Zusammenarbeit die Konferenz unter Einbindung einer Rektorats-, einer DIES-, einer DAAD- sowie einer ANUIES-Perspektive sowie kurze Resümees von Kai Sicks (DAAD) und César Eduardo Gutiérrez Jurado (ANUIES) die Konferenz beschlossen. Ganz unter dem Eindruck der reichhaltigen Konferenzimpulse und anregenden Gespräche stehend, verließen die Teilnehmer:innen das von einem großzügigen, von Strelitzien gesäumten Vorgarten umgebene repräsentative Tagungsgebäude. Es ist deutlich geworden, dass Hochschulen in Lateinamerika gegenwärtig Antworten auf ganz ähnliche Fragen suchen, wie sie auch Hochschulen in Deutschland seit 2022 beschäftigen – und wie fruchtbar der fachliche Austausch mit den internationalen Partnern zu diesen Fragen sein kann.

Am folgenden Tag hatte die DAAD-Außenstelle für die zum Teil weit angereisten DAAD-Lektor:innen in Mexiko in Kooperation mit DAAD-Lektor Lars Schirrmeister noch ein Alumni-Treffen auf dem Campus der UNAM, der größten lateinamerikanischen Hochschule mit rund 360.000 Studierenden, organisiert, an dem HIS-HE eingangs teilnehmen konnte. Das Gebäudeensemble mit dem von monumentalen Wandgemälden und Mosaiken geprägten Rektoratsturm, der Zentralbibliothek, experimentierfreudiger Architektur, den Sportanlagen und Freiflächen des großen Campus (Ciudad Universitaria) ist als Weltkulturerbe bei der UNESCO verzeichnet. Schirrmeisters kenntnisreiche Ausführungen zur bewegten Geschichte der UNAM vervollständigten die vielfältigen Eindrücke der vorangehenden Tage mit einem anschaulichen Ausblick auf das reichhaltige mexikanische Hochschulleben.


Bildquellen: Eigene Aufnahmen HIS-HE


Dr. Klaus Wannemacher