Am 4. und 5. Dezember 2025 trafen sich die Leiterinnen und Leiter der Studierendensekretariate in Weimar. Die Schwerpunktthemen waren Digitalisierung und Internationalisierung. Mitarbeiter:innen von HIS-HE waren auch diesmal vor Ort und teilten zudem in einem Vortrag ihre Expertise zur Gestaltung professioneller Studierendenberatung.
Den Auftakt machte Dr. Muriel Helbig (Vizepräsidentin des DAAD, Präsidentin der TH Lübeck) mit einem Plädoyer dafür, Digitalisierung und Internationalisierung von Hochschulen strategisch zusammenzudenken. Dadurch ergäben sich vielfältige Potenziale – von der Flexibilisierung in der Lehre über den Aufbau digitaler Kompetenzen bei Studierenden bis hin zu effizienteren Workflows in der Hochschulverwaltung. Es folgten weitere Beiträge, die zeigten, wie Internationalisierungs- und Digitalisierungsvorhaben an den Hochschulen umgesetzt werden. Von den Referent:innen wurden Erfahrungen zu europäischen Hochschulkooperationen, zur Einführung der E-Akte oder zur Implementierung eines Chatbots in der Allgemeinen Studienberatung geteilt. Etwas anders gelagert waren zwei Beiträge, die sich mit den Potentialen technischer Entwicklung befassten: Das XHochschule-Projekt-Team der ]init[ AG zeigte, wie standardisierte Formate digitaler Bildungsnachweise Anerkennungsprozesse über institutionelle Grenzen im gesamten Bildungssystem hinweg erleichtern können. Christian Eller von der TU Graz beleuchtete, wie der Einsatz von Large Language Models in einem Campusmanagement-System die Arbeit von Verwaltungspersonal verändern kann.
Bereits am ersten Tag wurde deutlich, in welcher Komplexität aus technischen, hochschulpolitischen, strategischen und gesetzlichen Anforderungen die Mitarbeiter:innen an den Hochschulen agieren – und dabei dennoch passfähige Lösungen für ihre Hochschule gestalten, auch wenn nicht immer alles auf Anhieb funktioniert. Nach einem kulturellen Rahmenprogramm, das in der UNESCO-Welterbe-Kulturstadt Weimar nicht fehlen durfte, klang der Abend mit einem gemeinsamen Abendessen aus.
Der zweite Tag begann mit Trompeten und Posaunen: Das Weimar Brass Quintett der Hochschule für Musik Franz Liszt begrüßte die Tagungsteilnehmer musikalisch. Es folgte ein Impulsvortrag zur geplanten Neugestaltung der zentralen Vergabe für zulassungsbeschränkte Studiengänge durch die Stiftung für Hochschulzulassung. Die anschließende Podiumsdiskussion offenbarte eine doch sehr kritische Haltung der Anwesenden zu den zeitlichen und inhaltlichen Plänen der Stiftung.
Nachdem es bislang viel um Organisation, Verwaltung, Prozesse und Technik ging, rückte Dr. Christian Kühn von HIS-HE mit seinem Beitrag zu den Gestaltungsmöglichkeiten studierendenzentrierter Beratung die Studierenden und beratenden Mitarbeitenden ins Zentrum. Er argumentierte, dass eine professionelle Beratung ohne klare und transparente Strukturen nicht auskommt. Gleichzeitig muss sie aber dazu in der Lage sein, zwischen und teilweise auch außerhalb der Strukturen zu agieren, um den vielfältigen und sich ändernden Bedarfen der Ratsuchenden gerecht werden zu können. Unterstützt wurde er von Michaela Albrecht (Referatsleiterin Studieninformation und -beratung), die praktische Einblicke in den Beratungsalltag an der Bauhaus-Universität Weimar gewährte und Maßnahmen vorstellte, mit denen die Studienberatung stetig weiterentwickelt wird.
Die nächste Tagung der Studiensekretariatsleitungen findet bereits im Frühsommer vom 20.-22.05.2026 in Kiel statt.
Bildquelle: Eigene Aufnahme HIS-HE

