Wie vielschichtig Konflikte aufgrund von Ressourcenknappheit sich an Hochschulen gestalten, wurde beim diesjährigen Forum Konfliktmanagement und Mediation am 25. September in Hannover deutlich. HIS-HE hatte Mitarbeiter:innen von Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die im Bereich Konfliktberatung, Konfliktpräventation und Personalentwicklung tätig sind, eingeladen, sich über das Thema „Neue Konflikte und alte Probleme – Knappheit an Hochschulen“ gemeinsam mit anderen Teilnehmenden auszutauschen.
In das Thema führten Dr. Björn Möller von HIS-HE und Dr. Peter Altvater von HochschulConsult Bremen ein. Herr Dr. Möller präsentierte die Konfliktfelder, die sich hinter den jeweiligen Entwicklungen der Zahlen von Studienanfänger:innen, des Personals, und der Finanzmittel der letzten 10 Jahren an Hochschulen verbergen (Vortrag siehe hier). Dr. Peter Altvater richtete in seinem Impulsvortrag den Fokus auf den Grundkonflikt zwischen Individuum und Organisation und den verschiedenen Konfliktlinien, die sich in Veränderungsprozessen ergeben Vortrag siehe hier) . Einig waren sich die Teilnehmenden in der anschließenden Diskussion, dass Konflikte auch an Hochschulen durch gute Führung und frühzeitige Beteiligung der Hochschulmitarbeitenden bei Change-Prozessen ausgeglichen werden müssen.
Die Teilnehmenden bestätigten, dass sich an ihrer Einrichtung die Konflikte bereits wegen größerer Ressourcenknappheit verschärft haben. Besonders die Konfliktlinien zwischen Wissenschaft und Verwaltung sowie die Konfliktlinie zwischen der Organisation und partikularen Interessen wurden hervorgehoben.
Bei der Diskussionsrunde am Nachmittag ging es in erster Linie um die Bereitschaft von Mitarbeitenden an Veränderungsprozessen mitzuwirken und um die Fragestellung, wie mit Führungsproblemen umgegangen werden kann. Einige Praktiken wurden hierzu beispielhaft genannt:
- Kulturwandler ausbilden
- Anderer Umgang mit Fehlern
- Working out loud
- Arbeitssituationsanalyse
- Feedbackgespräche führen
- Situatives Führen
- Kollegiale Beratung
Die Abschlussrunde zeigte, dass Anregungen für die praktische Herangehensweise und Umsetzung von den genannten Ideen für den Arbeitsalltag der Teilnehmenden besonders von Interesse sind. Diesem Wunsch will HIS-HE beim nächsten Treffen zum Thema „Humor als Hilfsmittel“ noch stärker nachkommen.
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