Jetzt liegt sie endlich auch in einer englischen Fassung vor: unsere AHEAD Studie, die wir zusammen mit dem FiBS, Kollegen der Technischen Universität Graz und Philip Schmitt vom MIT im Auftrag des BMBF durchgeführt haben. Uns lag diese Fassung sehr am Herzen, weil wir in AHEAD Zukunftsmodelle für die deutsche Hochschullandschaft entworfen haben, aber die Studie von Anfang an, zur Konstruktion dieser Modelle, eine internationale Perspektive einnahm. Wir hatten ein internationales Expertengremium dabei und haben die Voranalysen, die uns zu unseren Modellen geführt haben, international ausgerichtet, denn die Entwicklungen, die die Hochschullandschaft der Zukunft prägen werden, sind global und die Treiber nicht auf Deutschland beschränkt.
Die vier entwickelten Modelle sind:
- Tamagotchi: Ein geschlossenes Ökosystem, das um die einzelnen Studierenden herum aufgebaut ist, und die Weiterentwicklung des klassischen Modells von Hochschullehre darstellt.
- Jenga: Hochschulen bieten hier ein solides Fundament an Wissen an, auf das immer weiter aufgebaut wird und das stetig durch die Lernenden erweitert werden kann.
- Lego: Das Studium wird nicht mehr als kompakte Einheit absolviert, sondern besteht aus individuell kombinierbaren Bausteinen unterschiedlicher Größe.
- Transformer: Die Studierenden wechseln nicht direkt von der Schule an die Hochschule, sondern haben bereits eine eigene Berufsidentität und Lebenserfahrung, die sie mit in das Studium tragen.
Auch jetzt würde ich sagen, haben diese Modelle als Zukunftsmodelle von Hochschulen Bestand. Vielleicht wird sich zeigen, dass sich die Gewichtung (im Sinne von Relevanz in der zukünftigen Hochschullandschaft) verschieben wird. Die Erfahrung des aktuellen Semesters zeigt ja, dass Hochschullehre durchaus stärker als bisher flexibilisiert stattfinden kann. Vielleicht werden also stärker solche Elemente, die nicht nur eine örtliche Unabhängigkeit, sondern auch zeitliche Flexibilität im Studium und im Studieren ermöglichen, in Zukunft mehr Berücksichtigung erfahren.
Beide Fassungen, sowohl die deutsche als auch die englische, sind im Netz frei verfügbar. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.
Bildquelle: Eigenes Bild (Dominic Orr)