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Arbeitswelt Hochschule

Wie gelingt Arbeiten in hybriden Umgebungen – in Deutschland und den Niederlanden?

Vier Jahre ist es her, dass wir von HIS-HE in die Niederlande nach Delft und Eindhoven gereist sind, um Einblicke in dortige hochschulische Lehr- und Lernwelten zu gewinnen. Darüber hatten wir seinerzeit im DigiBlog berichtet. Nun haben wir als assoziierter Partner von HTW und HWR Berlin im IFAF geförderten Verbundprojekt RAW_Reallabor hybride Arbeitsumgebungen für Wissensarbeit erneut die Gelegenheit erhalten, die TU Delft zu besuchen, diesmal mit Fokus auf dem Thema Wissensarbeit. Hintergrund war ein Austausch mit dem dort angesiedelten niederländischen Center for People and Buildings (CFPB).

Die HTW und die HWR Berlin erforschen derzeit unter Federführung von Prof. Katja Ninnemann (HTW Berlin) und Prof. Tobias Ringeisen (HWR Berlin) im IFAF-geförderten Verbundprojekt RAW_Reallabor hybride Arbeitsumgebungen für Wissensarbeit, welche spezifischen Merkmale Wissensarbeit in Teamstrukturen aufweist und gleichen diese mit der Gestaltung von hybriden Arbeitsumgebungen ab. Ziel ist die Erarbeitung von Werkzeugen zur Unterstützung der Bereiche von Wissensarbeit, die im Kontext hybriden Arbeitens grundlegenden Veränderungen ausgesetzt sind. HIS-HE liefert dabei als assoziierter Partner Impulse bei der Werkzeugentwicklung und ist beteiligt an der Reflektion von Erkenntnissen im Projektverlauf. Das niederländische CFPB arbeitet an ähnlichen Fragestellungen und untersucht unter anderem Arbeitsumgebungen in Gebäuden niederländischer Behörden. Und so lag es nahe, das Thema Wissensarbeit in hybriden Arbeitsumgebungen einmal gemeinsam anzugehen. Im Mittelpunkt unseres Treffens stand dabei die Frage, wie hybride Teams in der Gestaltung ihrer Arbeitsumgebung unterstützt werden können.

Zunächst besuchten wir in diesem Zusammenhang gemeinsam das Gebäude SPARK in Amsterdam, das dem CFPB als Forschungs- und Erprobungsobjekt dient. Hier werden flexible und innovative Arbeitsumgebungen gemeinsam mit den Nutzer:innen entwickelt, getestet und evaluiert. Dabei wird ein Flex-Desk-Ansatz verfolgt. Allen Beschäftigten der niederländischen Behörden stehen die Flächen offen, unabhängig von ihrem eigentlichen Einsatzort. Und so konnten wir zahlreiche beeindruckende Teamflächen, Open Spaces, Besprechungskabinen und auch Erholungsflächen in Augenschein nehmen. Interessant fanden wir aber nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die Erkenntnisse, die Forscher:innen des CFPB im Zuge ihrer Befragungen der Nutzer:innen gewonnen haben. Demnach arbeiten vor allem Personen über 50 verstärkt im Homeoffice  – hier wird eine bessere räumliche Ausstattung und mehr Platz als bei den Jüngeren als Grund angenommen. Zudem kommt der überwiegende Teil der Beschäftigten fast ausschließlich ins Büro, um andere Kolleg:innen zu treffen. Trotz weniger persönlichen Kontakts fühlen sich die Beschäftigten aber nicht isoliert. Besonders interessant: die Bewertung des Arbeitsplatzes hat die größte Bedeutung unter allen Variablen zur Wahl des Arbeitsortes.

Der zweite Tag unseres Besuchs hatte zum Ziel, am Standort des CFPB, der TU Delft, gemeinsam die im Rahmen des RAW-Reallabors entwickelte Toolbox zur Gestaltung hybrider Arbeitsumgebungen zu besprechen und erste Erkenntnisse aus dem Projekt mit Erkenntnissen und Erfahrungen des CFPB abzugleichen. Die Toolbox soll Beschäftigte in die Lage versetzen, eigenständig auf Veränderungen im Team- und/oder Arbeitsumfeld (wie z.B. Wachsen oder Schrumpfen des Teams oder neue Themenstellungen) zu reagieren und ihre Arbeitsumgebungen entsprechend anzupassen. Auch das CFPB stellte sich die Frage, wie Tätigkeiten am besten gemessen und bewertet werden können und hatte dazu bereits verschiedene Methoden verglichen. Und so ging es in einen lebhaften Austausch und Vergleich von Vorgehensweisen und Werkzeugen, der unter anderem folgende Erkenntnisse hervorbrachte:

Die Teamarbeit vor Ort bildet häufig die Basis für die individuelle Arbeit der Beschäftigten. Daher muss die Arbeit von Teams zunächst analysiert, strukturiert und geplant werden, bevor eine Auseinandersetzung mit der entsprechenden Arbeitsumgebung stattfinden kann. Es müssen Regeln für die Anwesenheit gefunden werden, die möglichst auf Teamebene ausbalanciert werden sollten. Nur so kann Teamarbeit die individuelle Arbeit bestmöglich unterstützen. Ein Toolkit für diesen Teamdialog hilft, die individuellen Anforderungen an optimales hybrides Arbeiten zu formulieren und in der Weiterentwicklung die entsprechende Arbeitsumgebung zu kreieren.

Sitzung der Projektteams. Foto: CFPB

Im Anschluss an unseren spannenden Austausch bot sich dann die Gelegenheit, kurz noch das Thema Lehr- und Lernflächen zu streifen und einen Blick in das neue ECHO Lehr- und Lernraumgebäude der TU Delft zu werfen. Neben der Architektur beeindruckt hier vor allem die lebendige Atmosphäre eines gut und offensichtlich auch gerne frequentierten 8.300m² großen und flexiblen Lernorts. Leider fehlte am Ende eines ereignisreichen Workshoptags die Zeit für eine ausführliche Begehung, aber so haben wir wenigstens einen Grund bald wiederzukommen 😉.


Bildquelle: Eigene Aufnahme HIS-HE