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Arbeitswelt Hochschule, Digitalisierung, Hochschulinfrastruktur

New Work – New Spaces? Hochschulische Arbeitswelten im digitalen Wandel

Wie können neue Arbeitsflächen für neue Arbeitsweisen an der Hochschule der Zukunft gestaltet werden? Diese Frage treibt uns und viele Hochschulen um. Am 17.11.2022 sind wir ihr im Rahmen unserer Veranstaltung Forum Hochschulbau “New Work – New Spaces? Hochschulische Arbeitswelten im digitalen Wandel” nachgegangen.

Die Corona-Pandemie hat nicht nur großen Einfluss gehabt auf die Art und Weise, wie an Hochschulen gelernt und gelehrt (werden) wird. Sie hat auch nachhaltig Einfluss auf die hochschulischen Arbeitsweisen und -abläufe genommen. Homeoffice gehört dank Digitalisierung zahlreicher Prozesse mittlerweile zum „New Normal“ und auch individuelle Entscheidungs- und Handlungsspielräume sind vielerorts größer geworden. Es scheint fast so, als hätten sich Elemente von New Work durch die Hintertür an den Hochschulen eingeschlichen. Was aber bedeutet das für die Organisation und Ausgestaltung von Arbeitsflächen? Wie geht man mit den neuen Anforderungen um und übersetzt sie in adäquate Flächenkonzepte? Diesen Fragen sind wir im Rahmen unserer eintägigen Online-Veranstaltung gemeinsam mit Expert:innen und Publikum nachgegangen. Dabei gaben uns Prof. Katja Ninnemann (HTW Berlin), Thomas Hanold (Universität Hildesheim) sowie Claudia Blum und Sabrina Hielscher (Fresenius Hochschulen) Einblicke in aktuelle themenrelevante Studien und Projekte. Helmut Kausler (Steelcase) stellte moderne Arbeitsumgebungen vor und Andreas Heger (DB Immobilien) berichtete aus der Praxis außerhalb des Hochschulkosmos. Zusätzlich informierte meine Kollegin Dr. Maren Lübcke über erste Erkenntnisse aus einer aktuellen HIS-HE Befragung der Hochschulkanzler:innen zum Thema New Work.

Das Interesse war groß und die vielen Rückfragen aus dem Publikum sowie ein von uns per Mentimeter erhobenes Stimmungsbild zeigen, dass das Thema neue Arbeitskonzepte und -umgebungen an den Hochschulen angekommen ist und als relevant erachtet wird. Allerdings empfinden es viele Teilnehmende auch als konfliktbehaftet und als eine echte Herausforderung. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der persönliche Arbeitsplatz an der Hochschule für viele Beschäftigte gleichermaßen auch eine private Komponente hat.

Weitgehend einig war man sich, dass langfristig Veränderungen hin zu mehr Flächeneffizienz notwendig werden – insbesondere vor dem Hintergrund der Klima- und Energiekrise. Dabei wurde betont, dass die Einführung neuer Arbeits(platz)konzepte möglichst von Anfang an in eine Gesamtstrategie der Hochschule eingebunden werden sollte. Eine koordinierte und kontinuierliche Bearbeitung erscheint hier notwendig und ein bloßes „Andocken“ an den Hochschulbau wird aus Komplexitäts- und Kapazitätsgründen von den Teilnehmenden als nicht ausreichend empfunden.

Schön ist, dass viele Hochschulen bereits tätig geworden sind. So gibt es derzeit zahlreiche konkrete Projekte, die sich mit „Neuer Arbeit“ und neuen Arbeitsumgebungen befassen. Als motivierende Faktoren für das Angehen solcher Veränderungsprozesse wurden vor allem Anpassung der Flächen an neue Arbeitsweisen, Flächeneinsparungen und eine Verbesserung der Zufriedenheit Mitarbeitender genannt. Erste Praxiserfahrungen zeigen dabei, dass es durchaus sinnvoll sein kann, externe Partner für die Konzeptionierung und Implementierung neuer Arbeitsplatzkonzepte hinzuziehen und so der Komplexität des Themas Rechnung zu tragen. Die Erfahrung zeigt zudem, dass Pilotprojekte helfen, auf neue Konzepte aufmerksam zu machen und Akzeptanz zu schaffen.

Wir finden, das sind spannende Erkenntnisse, an denen wir gerne dranbleiben: eine weitere Veranstaltung zum Thema in 2023 ist bereits in Planung.

Bildquelle: iStock-1227157180-offenes-Büro