Vor fast einem Monat fand die 5. Jahrestagung der Swiss Association for the Studies of Science, Technology and Society statt, mit einem Panel zum Thema „Digital Transformation of / in Research and Higher Education“. Organisiert wurde es von Luca Tratschin und Christian Leder (CHESS; Uni Zürich), die im Oktober mit ihrem vom Schweizer Nationalfonds finanzierten Projekt „Digitale Strategien: Hochschulen und Disziplinen als Agenten des Wandels?“ gestartet sind.
Leider war die Runde, die sich dort zusammenfand klein, aber die Vorträge sehr hörenswert und interessant. Zwei Themenschwerpunkte stachen heraus. Da war die Steuerungsperspektive vertreten mit einem Vortrag von Justus Henke (Institut für Hochschulforschung) zur Differenz von Digitalisierungsstrategie und Digitalisierungspolicy sowie der Beitrag von David Campell (Universität Wien) der deutlich machte, dass das New Public Management an Hochschulen nicht mehr das geeignete Steuerungsmodell für die digitalisierte Hochschule sein kann. Vielleicht kann auch Barbara Gettos (Universität Duisburg-Essen) Vortrag hier zugeordnet werden. Sie machte deutlich, dass das Konzept der „Bildung“ noch lange nicht obsolet ist, sondern im Gegenteil notwendig zur Bewältigung der Herausforderungen der digitalen Zukunft.
Wir selbst waren mit einem Vortrag zum transformativen Potential der Data Science für die Hochschullandschaft vertreten, in dem wir u.a. nochmal aktualisierte Daten zu unserer Untersuchung zu Studienangeboten im Bereich Data Science präsentierten. Die massive Ausbreitung der Datenwissenschaften als neue Disziplin an Hochschulen konnten Saner (Universität Luzern), Tratschin und Lederer auch für die Schweiz aufzeigen. Welche Folgen dies für die Wissensproduktion hat, wie es das Arbeiten in den verschiedenen Forschungsdisziplinen verändert, untersuchte Martina Franzen (Universität Essen).
Das Fazit: hier fand sich eine kleine Perle in der Reihe der digitalen Veranstaltungen dank der wirklich interessanten Auswahl an Vorträgen.
Bildquelle: STS-CH