Das Sommersemester 2022 ist in vollem Gange und findet fast überall wieder in Präsenz statt. Bei einer nicht geringen Anzahl an Hochschulen auch ausschließlich in Präsenz und für Verlagerungen in den digitalen Raum müssen – z.B. an hessischen Hochschulen – Begründungen geliefert werden.
Dieser kollektive Wechsel in einen anderen Modus bietet am Ende des Semesters die Möglichkeit zur übergreifenden Bestandsaufnahme. Jetzt, mit der Erfahrung der reinen Digitalsemester lässt sich der Wert der Präsenzsemester erst richtig ermessen. Schlussendlich wird auch das Präsenzsemester zu Ernüchterung führen, wenn die anfängliche Euphorie verflogen ist. Das Ende des Sommersemesters erscheint damit als ein guter Zeitpunkt für eine Konsolidierung der Erfahrungen. Die Frage ist nur, in welcher Form. Ideal erscheint dabei ein Tag – oder lieber eine Woche der Lehre – um miteinander in den Austausch zu kommen und gemeinsam reflektieren zu können. Studierende und Lehrende können gemeinsam abwägen, was welche Vorteile mit sich bringt. Sicherlich können auch Befragungen helfen, wie sie ja in den vergangenen Semestern häufiger durchgeführt wurden. Viel Wert liegt aber gegenwärtig im gegenseitigen Erzählen und Zuhören, um die Vielfalt und die Komplexität zu erfassen um dann beide Formen in zukünftigen Semestern produktiv zusammenzuführen.