Teil 1 der Blogreihe “Orte des Selbststudiums – Perspektiven für den Campus der Zukunft”
Wo lernen Studierende eigentlich am liebsten – und warum? In der Bibliothek, im Café, zu Hause oder unterwegs? Klar ist: Ein großer Teil des Studiums spielt sich nicht in Hörsälen oder Seminarräumen ab. Studierende lernen und arbeiten allein oder gemeinsam mit anderen an vielen verschiedenen Orten. All diese Selbststudienaktivitäten – vom Vor- und Nachbereiten von Lehrveranstaltungen über das Schreiben von Haus- und Seminararbeiten bis hin zur Prüfungsvorbereitung – machen einen wesentlichen Teil des studentischen Workloads aus. Sie sind fest in den Studiengängen verankert, zeichnen sich aber durch ein besonderes Merkmal aus: Studierende entscheiden in hohem Maß selbst, wann, wo, wie und mit wem sie lernen.
HIS-HE hat bereits 2012 und 2018 gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) Studien durchgeführt, die den zeitlichen und räumlichen Rahmen des Selbststudiums sowie Motive für die Lernortwahl untersucht haben. Die Ergebnisse lieferten erstmals Einblicke und belastbare Kennzahlen, etwa zu verschiedenen Präferenztypen bei der Wahl des Lernorts oder fächergruppenspezifischen Zeitbudgets – eine wichtige Grundlage für die Bedarfsplanung von Lernflächen an Hochschulen.
Nun wird die Studie zu den „Orten des Selbststudiums“ von HIS-HE neu aufgelegt – als ein weiterentwickeltes Forschungsprojekt mit einem veränderten methodischen Zugang und anderen Schwerpunktsetzungen. Ziel ist es, nicht nur die Kennzahlen zur zeitlichen Nutzung verschiedener Lernorte zu aktualisieren, sondern auch die strategischen Entwicklungsperspektiven der Hochschulen mit einzubeziehen:
- Welchen Stellenwert haben Selbstlernflächen für die zukunftsgerichtete Campusentwicklung an Hochschulen?
- Lassen sich unterschiedliche Ansätze und Maßnahmen erkennen, wie Hochschulen Selbstlernflächen schaffen?
- Was sind Dimensionen für die Gestaltung von lernförderlichen und attraktiven Selbstlernorten aus Sicht der Hochschulen aber auch aus Sicht der Studierenden?
Damit rücken wir Fragen in den Fokus, die über reine Status-quo-Beschreibungen hinausgehen, sondern Anknüpfungspunkte für die Gestaltung des Campus der Zukunft liefern.
Um Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit, unsere inhaltlichen und konzeptionellen Überlegungen und Diskussionen sowie erste (Zwischen-)Ergebnisse zu geben, starten wir an dieser Stelle in eine neue Blogreihe bei HIS-HE: „Orte des Selbststudiums – Perspektiven für den Campus der Zukunft“. Den nächsten Beitrag wird es bereits in diesem Monat geben. Dann geht es um die Frage: Was sind die zentralen Einflussfaktoren für Bedarf und Gestaltung von Selbstlernorten an Hochschulen?
Interesse am Thema? Dann kommen Sie gerne auf uns zu!
Haben Sie eigene Erfahrungen, Ideen oder Fragen zu Lernorten und Campusentwicklung? Oder wollen Sie uns auf Beispiele oder ein Vorhaben hinweisen, in denen es um die Gestaltung der Hochschule als Lernort geht? Dann nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.
Wir sind gespannt auf Ihre Perspektiven und freuen uns auf den Austausch!
Projektteam:
Christina Lünsdorf
Dr. Christian Kühn
Jennifer Böhnke
Funda Seyfeli-Özhizalan