Gestern in meinem LinkedIn Feed: Neue Studie des Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE zum Thema „Lernen im Jahr 2040“. Entwicklung eines Szenarios auf Basis einer Expert:innenbefragung nach Delphi-Methodik. Da wurde ich natürlich sofort neugierig. Die Studie also auf den Rechner runtergeladen und losgelesen.
Insbesondere die Fragen „Wo“ und „Wann“ in Zukunft mutmaßlich gelernt werden wird, sind für mich als Hochschulplanerin natürlich von großem Interesse. Die Studie unterscheidet zwar nicht zwischen hochschulischem und beruflichem Lernen, aber die Ergebnisse erscheinen durchaus übertragbar. Insgesamt sieht sie das informelle und ortsunabhängige Lernen künftig stärker in den Fokus gerückt. Die Grenzen zwischen formaler, nonformaler und informeller Bildung können dabei verschwimmen. Digitale Medien sind für diesen Prozess hilfreich, jedoch wird das Lernen vermutlich künftig weiterhin sowohl in digitalen als auch in analogen Settings stattfinden. Dabei sollten vor allem die physischen Lernorte so gestaltet werden, dass sie den Bedürfnissen der Lernenden gerecht werden, Kreativität fördern und Individualisierung zulassen. Den Möglichkeiten zur Kommunikation und sozialen Interaktion sollte dabei eine große Rolle zukommen. Die Lernorte selber müssten nutzerzentriert ausgerichtet sein und eine Wohlfühlatmosphäre bieten. Sie sollten individuelle Eingriffsmöglichkeiten (z.B. bei der Beleuchtung) und Elemente der Erholung (z.B. grüne Vegetation), gute Versorgung (z.B. ausgewogenes Ernährungsangebot) und Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten bieten. Vorgeschlagen wird ein Raumportfolio aus Laboren, Kreativräumen, Gruppenarbeitsräumen, Rückzugsräumen und Kommunikationsflächen.
Das kommt Ihnen bekannt vor? Uns auch. Nachzulesen in unserem Blog unter anderem hier, hier und hier. Schön, dass wir hier auf einer Linie sind 🙂
Am Ende des kurzen Kapitels steht also die Erkenntnis: auch das Orakel von Delphi erfindet das Lernen nicht neu. Die gute Nachricht ist, dass viele Hochschulen den Weg zu einer vielfältigeren, nutzer:innenzentrierten und flexiblen Lehr- und Lernlandschaft bereits eingeschlagen haben. Und wir begleiten sie gerne weiterhin auf diesem Weg.
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